Batterien in Elektrofahrzeugen

Wie teuer sind Batterien in Elektrofahrzeugen wirklich?

Trotz sinkender Kosten gelten Batterien in Elektrofahrzeugen noch immer als teuerste Komponente. Für einen Mittelklassewagen kommen dann gut und gern 6.000 Euro für eine neue Batterie zusammen, bei einem Tesla darf der Halter bis zu 20.000 Euro berappen. Die Zeitschrift „Auto Motor Sport“ hat bei den Autoherstellern nachgefragt, was eine Batterie nach der Garantie kosten könnte.

Wirtschaftlicher Totalschaden nach 8 Jahren?

Anfänglich bot Renault den Zoe mit der Batterie zur Miete an und versprach, den Miet-Akku kostenlos zu tauschen, wenn die Kapazität der Batterie unter 75 % sinken sollte. Für den Kauf-Akku gab Renault eine Garantie von 79 % für maximal acht Jahre bzw. 160.000 Kilometer. Das führte dazu, dass viele Kunden glaubten, ein Kleinwagen der Elektromobilität wäre nach acht Jahren nur noch halb so viel wert und nach dem Ablauf der Batterie ein wirtschaftlicher Totalschaden.

Wir haben bei BMW nachgefragt, wie hoch die Lebensdauer der Akkus in ihren E-Fahrzeugen ist. „Unsere Hochvoltbatterien sind auf Fahrzeuglebensdauer ausgelegt. Wir gehen nicht davon aus, dass sie vorzeitig ausgetauscht werden müssen. Unsere bisherige Erfahrung aus 10 Jahren BMW Elektromobilität und >650.000 BMW elektrifizierten Fahrzeugen auf den Straßen bestätigt uns in der Auffassung.“, so Wieland Bruch aus dem Bereich Produktkommunikation Elektromobilität und BMW i. Den Beweis dafür lieferte eine Prüfung von drei Jahre alten i3-Akkus für eine Second-Life-Anwendung als Stationärspeicher. Es war schwierig, einen Akku mit einer Kapazität <96 % zu finden. Bereits Anfang 2020 meldeten die ersten i3-Fahrer mehr als 200.000 Kilometer auf dem Tacho.

Batterien in Elektrofahrzeugen: Modultausch zu vertretbaren Kosten?

Viele Hersteller von Elektrofahrzeugen bieten inzwischen den Tausch einzelner Batterie-Module an, um die Garantieleistungen zu vertretbaren Kosten einzuhalten. BMW konstruierte zum Beispiel den Tausch einzelner der acht Batterie-Module in seinen i3 hinein. Mit den Kosten von 1.200 Euro pro Modul plus Arbeitszeit für den Austausch ist die Batteriereparatur nicht übermäßig teuer. Auch bei anderen Herstellern wie VW bewegt sich der Modul-Preis in einem recht moderaten Rahmen. Hier werden bei einen Tausch eines Moduls des ID.3 1.40 Euro, inklusive Kleinteile und Arbeitszeit, fällig. Laut VW betrage dabei die Arbeitszeit für den Ein- und Ausbau des gesamten Akkus lediglich 1,6 Stunden. Renault hingegen veranschlagt für seinen Modultausch bei einem Zoé insgesamt 2.665 Euro. Aber auch mit diesem Preis liegt die Batteriereparatur noch immer im Rahmen dessen, was beispielsweise für den Tausch eines Turboladers bei einem modernen Verbrennungsmotor einkalkulieren muss. Von einem wirtschaftlichen Totalschaden nach acht Jahren kann wohl kaum die Rede sein.

Kleiner Tipp: Das Laden über AC-Ladesäulen schont die Batterien in Elektrofahrzeugen erheblich und verlängert deren Lebensdauer. Beim Schnellladen werden die Akkuzellen unter Umständen unterschiedlich stark geladen und es kann kein Spannungsausgleich zwischen den einzelnen Zellen erfolgen. Wird auf Dauer schnell geladen, reduziert sich die Akkukapazität. Je langsamer also der Akku geladen wird, desto länger hält er.

Quelle: https://www.auto-motor-und-sport.de/tech-zukunft/elektro-auto-gebraucht-kostenrisiko-batterie-garantie/

https://www.autobild.de/artikel/elektroauto-batterie-lebensdauer-kosten-funktion-recycling-16202315.html